16. Tag Hindås – Sindal 67 km

Am Morgen bekomme ich das, was ich als skandinavisches Licht bezeichne. Dieses Licht bewirkt warme und leuchtende Farben.

Auch heute kommt wieder der Wind stark aus Westen. Ich mache mir Sorgen wegen Dänemark. Die Strecke nach Göteborg ist gar nicht so verstädtert, wie ich befürchtet habe. Sondern es ist teilweise recht angenehm anzusehen.

Indem ich den Routingalgorithmus verändere, spare ich noch ein paar Kilometer zu Fähre. Das bringt mir ein, dass ich die Fähre um 10:30 Uhr bekommen kann. Aber durch ein Missverständnis mit einer Fährmitarbeiterin stelle ich mich in die falsche Schlange. Wir merken es 10 Minuten vor Abfahrt der Fähre.

Ich rase über den Fähranleger und erreiche die Fähre doch. Der Arbeiter, der mich einweist, den muss ich erst einmal abbringen, dass ich das Fahrrad nicht einfach nur hinstellen muss, sondern befestigen kann, wie das Motorrad nebenan. Er hält das nicht für nötig, bis eine Kollegin vorbeikommt und ihn eines Besseren belehrt. Jetzt bekomme ich einen Gurt und kann das Fahrrad festzurren. Ich bin das einzige Fahrrad auf der Fähre.

In Schweden gab es einige Norweger zu sehen, aber auf der Fähre sind erstaunlich viele. Ich nehme an, dass diese Fähre eine Art Verbindung nach Norwegen ist, denn man fährt ja in Dänemark nur 50 km weiter und es kommt die nächste Fähre nach Norwegen. Schon vom Schiff ist zu sehen, dass Dänemark gelb ist und nicht grün ist.

An Land angekommen, stelle ich fest, dass das Getreide gelb ist, aber noch nicht abgeerntet. Dänemark hat die Freundlichkeit und Heiterkeit, die ich in Schweden vor 20 Jahren kennengelernt habe und dieses Jahr etwas vermisst habe. Was auch deutlich angenehmer ist, man kann in der Gegend herumschauen und sieht nicht nur Wald. Der Wind ist noch stärker als gestern. Der Weg ist eigentlich fast immer – bis auf wenige Kilometer – gut zu fahren. Einmal muss ich über einen zugewachsenen Weg fahren, das andere Mal über Erdstraßen. Die Erdstraßen sind bei weitem nicht so gut wie in Schweden, teilweise entsprechen sie schlechten Feldwegen bei uns.

In Sindal kaufe ich ein und suche den Shelterplatz auf. Es sind schon zwei Parteien da. Später kommen noch zwei Familien mit dem Kanu. Also auch eine Art Hochbetrieb.