15. Tag Viebäck – Hindås 102 km

Kurz nach Start komme ich an einer Kirche, wie immer mit Friedhof, vorbei. Auf dem Friedhof ist eine Toilette mit Warmwasser. Ich kann mich etwas waschen und eine meiner Hosen auswaschen. Dann komme ich wieder auf einen Bahnradweg. Am Anfang ist der ganz hübsch, weil er sehr offen ist. Er hat nicht die üblichen Böschungen, die verhindern, dass man etwas sieht. Gegen Ende hat er aber das übliche Problem, er versperrt die Sicht.

Als ich Einkaufen gehe, sehe ich wieder einen Teslaladepunkt. Aber auf dem Supermarktparkplatz sind weitere 16 Ladesäulen aufgestellt. Es dürften ungefähr 50 Ladesäulen insgesamt auf diesem Parkplatz stehen. Als ich weiterfahre, komme ich an einem Skilift vorbei. Ich bin auf etwa 200 m Höhe.

Ich beschließe abzukürzen, damit ich morgen nicht mitternachts in Dänemark anlande. Dass diese Abkürzung nicht schön sein wird, war klar. Ich muss eine Straße fahren, die parallel zur Autobahn nach Göteborg ist. Sie ist quasi die Zubringerstraße zur Autobahn für die anliegenden Dörfer.

Irgendwann kommt trotzdem Nordlandfeeling auf. Ich fahre eine Straße, mit dem alten Layout. Es fällt auf, obwohl ich im Seitenstreifen fahre, der sehr breit ist, weichen die Autos aus. Das machen sie nicht bei Radwegen, die baulich abgesetzt sind. Dadurch fühle ich mich eigentlich wesentlich wohler und sicherer. Die Straße wird auch ruhiger und es kommen alte Erinnerungen hoch.

Ich komme an einem Campingplatz an und versuche den Besitzer zu erreichen. Dies gelingt nicht, weil keine Verbindung zustande kommt. Ich vermute, weil ich ein deutsches Prepaidhandy habe. Die Eiskaffeebesitzerin neben dem Campingplatz sagt mir, dass es einen Helfer des Besitzers auf dem Platz gibt. Ich finde ihn, frag ihn, ob ein Zelt auch möglich wäre. Er bejaht. Alles ist ans Zahlen geht, erkläre ich ihm, ich hätte kein Bargeld, weil in Schweden ginge ja alles via Kreditkarte. Er erklärt mir, du weißt, dass du in Schweden dein Zelt aufstellen darfst, wo du willst. Nutze die Toiletten, alles in Ordnung. Ein Deutscher auf dem Platz erzählt mir, er hätte versucht mehrmals Bargeld abzuheben. Aber es wäre kein Geld aus dem Automaten gekommen.