Ich fahre noch Adare hinein und muss wieder auf eine N-Straße. Dazu müsste ich sie überqueren. Ich stehe einige Minuten da und entscheide mich, den Bürgersteig weiterzufahren.
Diese endet leider und ich muss mich dann doch einordnen. Das geht erstaunlich schnell. Die Autos, die vorhin an der Kreuzung mit mir standen, stehen immer noch an der Kreuzung.
Während ich meinen Frühstückskuchen verzehre, kann ich beobachten, wie eine Frau ungefähr 200 m zum Zebrastreifen weitergeht, und dann auf der anderen Straßenseite wieder zurückgeht. So dicht ist der Verkehr.
Es gibt in Irland so etwas wie extra gebaute Durchgänge für die Städte. So sieht es ebenfalls auf den Karten aus. Sie werden als Bypass bezeichnet. Wenn man sich diese Städte ansieht. dann ist das ein sehr treffender Begriff. Sie haben einen Verkehrsinfarkt.
Mir schwant deswegen Schlimmes. Aber kaum bin ich auf eine Landstraße abgebogen, wird es schlagartig ruhiger.
Vielleicht wundert sich mancher über das Zickzack. Es erklärt sich daraus, dass der EV1 den Wild Aatlantik Way verlassen hat und ich 140 Kilometer zum nächsten Campingplatz hätte. Der Wetterbericht meint, es würde nachmittags und abends stark regnen. Da ich wild campen müsste, müsste ich einige Stunden in diesem Regen fahren. So fahre ich zu Fähre bei Tarbert und überquere den Shannon und komme dann am frühen Abend bei einem Campingplatz an.
Es fährt sich erstaunlich gut, es gibt kaum extreme Steigung und ich komme relativ gut voran. Der Verkehr ist auch erstaunlich ruhig und es gibt wenig Autos, die dämlich überholen. Sogar die Nationalstraße vor Tabert ist erstaunlich angenehm. Dafür, dass es kein offizieller Radweg ist, fährt es sich eigentlich besser, als die offiziellen Fahrradrouten.