Der Radweg führt an einer Bundesstraße entlang. Der Verkehr rast.
Irgendjemand spricht mich an. Er fragt mich nach dem Wohin. Da müsse er auch lang. Er lotst mich. Irgendwann verabschiedet er sich. Dann stelle ich fest, er meinte eine andere Talsperre. Ich bin nicht mehr auf meiner Route.
Die Sieg ist aber so verschlängelt, sodass der Umweg doch keiner ist.
Kurz vor Siegen sehe ich einen Wegweiser. Es steht Siegen und Gießen drauf. Fast ein Palindrom.
In Siegen fahre ich direkt unter einer Bundesstraße entlang. Also nicht neben unter, sondern direkt drunter. Erstaunlich ruhig.
Nach Nephten kommt eine Talsperre. Von dort geht es auf 650 Meter hoch. Angenehm hochzufahren. Es geht nicht über sieben Prozent. In einem sehr kleinen Gebiet befindet sich die Quelle von Lahn, Sieg und Eder. An den Quellen von Lahn und Sieg komme ich vorbei.
Leider kann ich nicht sagen, dass ich ungefiltertes Wasser aus zwei deutschen Flüssen getrunken habe.
Die Siegquelle sprudelt klar hervor. Die Lahnquelle ist ein veralgter Tümpel, bei dem kein Fließen erkennbar ist.
Heute Abend muss ich mir die Karte anschauen. Dass ich an der Lahnquelle bin, heißt ich bin an Limburg, Gießen und Marburg vorbei. Die Sieg ist doch gar nicht so lang? Am Abend stelle ich fest, die Lahn macht einen gewaltigen Bogen.
Es gibt sehr schöne Ansichten, wenn der Wald teilweise nicht so offensichtlich kaputt wäre.
Eigentlich dachte ich, das könnte der härteste Tag sein, weil es so hochgeht. Aber heute fühle ich mich am wenigsten erschöpft. Berg runtermuss man nicht kurbeln.
Morgen gibt es viel Flussradweg.