Ein kleines Glücksspiel liegt vor mir. Mit deutschem Nahverkehr nach Frankfurt. Bei den eng getakteten Umsteigezeiten und den deutschen Verspätungen, könnte es passieren, dass ich erst um 24:00 Uhr zuhause bin.
Ich komme als erster vom Schiff. Obwohl ich bei der Abfahrt vom Anleger meiner Stena-Fähre aus die P&O-Fähre sehen konnte, lande ich im Europort ganz woanders an. Statt der 21 km nach Denn Haag sind 36 Kilometer angesagt.
Einer meiner Routingalgorithmen verrät mir einen Weg nach Rotterdam Centraal von 30 Kilometer. Dann nehme ich halt den.
Auf dem Weg dorthin merke ich mal wieder, wie bremsend die Straßenbeläge in UK waren. In Wales kam ich selten über ein Durchschnittstempo von 11 km/h. Ich war froh wenn es über 10 km/h blieb. In der flachen Manchestergegend kam ich auf 13,5 km/h. Aber auf diesem Weg komme ich auf 17,5 km/h. Was aber auch den genialen Vorfahrtsregelungen für Radfahrer in den Niederlanden liegen dürfte. Bremsen? Fehlanzeige!
Das Rechtsfahren fühlt sich so komisch an.
In Wales war es so, dass mich die Radrennfahrer ständig grüßten und ich sie deswegen auch. Die ersten Radrennfahrer in den Niederlanden sind etwas irritiert von meinem gewohnheitsmäßigen Grüßen. Stimmt! Wir sind hier viele und keine bedrängte Gemeinschaft.
Ich bekomme viele Züge auf den letzten Drücker und bin um 19:00 Uhr in Frankfurt.
Eigentlich sind die Engländer für das zwanghafte Schlange stehen bekannt. Um so verwunderlicher, dass sich just in einem überfüllten Zug ein Engländer extrem rabiat aus dem Zug drängt.
In Frankfurt wundere ich mich auch, über das Tempo was ich fahren kann. Glatte Straßen sind etwas Feines.