Der Tag beginnt kalt. So kalt, sodass mir sogar im August der Satz einfällt, lieber den Berg hoch als runter. Da friert man nicht so.
Nach Marktredwitz entdecke ich einen schönen Bahnradweg.
In Selb kaufe ich ein und tue dies in vollem Dialekt, weil meine Gegenüber nicht wesentlich anders reden.
Dann gibt es 10 km Tschechien. In Asch überfällt mich das gleiche komische Gefühl wie vor zwanzig Jahren in Tschechien. Herauszustechen durch die Privilegierung in Westdeutschland geboren zu sein.
Es herrscht immer noch das selbe Wohlstandsgefälle. Aber auf einem höheren Level.
Eines der ersten Häuser nach der Grenze war wieder ein Bordell.
Ich verkneife mir das Photographieren, denn ich empfinde es als voyeuristisch.
Grenzübertritt nach Deutschland. 20 Kilometer Luftlinie nach Selb. Ich habe vergessen, Kaffee zu kaufen. Also noch einmal einkaufen. Kein Hauch Bairisch in der Sprache der Menschen. Pures, gnadenloses Sächsisch.
Ich komme nach Oelsnitz. Man sieht hier wesentlich mehr DDR, die noch nicht hergerichtet ist, als letztes Jahr. Mal sehen, ob das so weiter geht.