7. Tag: Brensholmen – Breivikeidet (109.03km)

 


Gleich neben dem Fähranleger habe ich gestern Abend einen Platz gefunden. Als ich diesen verlasse, staune ich nicht schlecht, als der Schnellste von den gestrigen Deutschen von der Fähre kommt. Er hatte es so eilig nach Tromsø. Er hat geangelt und so ein Abendessen braucht seine Zeit. Aber das aller Beste, er durfte auf der Fähre schlafen.

Das einzig schöne an Tunneln ist, dass sie einem für eine kurze Weile Schutz vor dem Wind verschaffen. Um so verblüffter bin ich, als im Tunnel der gleiche Gegenwind herrscht wie draußen.

Kurz vor Tromsø gehe ich einkaufen. Als ich vor dem Supermarkt gerade etwas esse, laufen vier Rentiere vorbei. Ein Mann sagt mir, dies wären besonders schöne Tiere.

Was mich aber viel mehr verblüfft, dass zwei norwegische Autos anhalten, um die Rentiere extra zu photographieren. Die Autos haben Kennzeichen die die Finnmark vermuten lassen.

Die sollten eigentlich wissen, wie Rentiere aussehen. Eins muss man diesen drei Tieren lassen, sie sehen nicht so zerrupft aus, wie meine bisherigen Rentiere

Ich fahre wieder in Regenmontur. In gewisser Weise ist die Landschaft trotzdem schön. Es ist aber keine wärmende Schönheit. Obwohl ich schon zum dritten Mal hinter Polarkreis bin, beschäftigt mich dieser Lebensraum. Er sieht heute wieder sehr abweisend aus.

Wie kommt es, dass die Wiege der Menschheit in Afrika die Menschen bis hierher und noch weiter nördlich kommen hat lassen. Hätte es an der Wiege der Menschheit Flugzeuge gegeben, man wäre postwendend wieder nach Afrika geflogen und nie wieder zurückgekehrt.

Aber wenn jede Generation nur ein kleines Stück nach Norden rückt, merkt sie die Veränderung nicht und vergisst, wie einfach das Leben war.

In Tromsø schlage ich mich mit der zivilisatorischen Errungenschaft der norwegischen Einkaufszentren herum. Wie schon letzes Jahr in den anderen Einkaufzentren, das Sportgeschäft, was sogar auf dem Plan des Einkaufszentrums steht, ist nicht zu finden.

Also fahre ich in das Zentrum von Tromsø und gehe im einen G-Sport-Laden. Man schaut in der Krabbelkiste in der Werkstatt, ob man einen Schalter für mich hat. Ich finde das sehr nett, erkläre ich würde auch eine Einheit von Schaltern kaufen.. Der Verkäufer ist irritiert. Ich erkläre dem Verkäufer, in D bekäme man die Schalter nur als Einheit, nicht getrennt. Ich hätte deswegen keine Probleme beides zu kaufen. Dies scheint den Verkäufer sehr zu verblüffen.

Nein das wäre nicht, um es billiger zu machen, das wäre die einzige Möglichkeit. Als Info, in Norwegen sind allem Anschein hauptsächlich Bremsschalthebelkombis montiert. Dementsprechend sah es auch in der Krabbelkiste aus. Notfalls muss ich mir auch noch Bremsen besorgen.

In den deutschen Zeitungen lese ich immer von der hohen Immigrationsquote von Norwegen. Ich habe bisher davon nichts gemerkt. Dunkelhäutige Menschen hatten bisher in Norwegen Seltenheitswert für mich. In Tromsø ändert sich das plötzlich.