Als ich mein Zelt abbaue, entwickeln die Mücken im Vergleich zum Vorabend eine für den Zeltabbau beschleunigende Wirkung.
Ich fahre los und wundere mich über die schlechte Schaltbarkeit der Kettenblätter. Obwohl ich es zuhause überprüft habe, ist das Tretlager locker.
Am Wegesrand liegt ein kleiner Supermarkt in einem Minikaufzentrum, in dem Alles so dunkel ist, dass ich zu erst überprüfe, ob es überhaupt genutzt wird.
Auf den ersten 40km bieten sich vier Einkaufsmöglichkeiten. Alles kleine Läden. Ich würde sagen 25 – 30 Prozent teurer als die großen Läden.
Erfreulicherweise komme ich zu dem Fähranlieger, als gerade die Autos auffahren.
Als ich von der Fähre die Küste photographieren will, meldet mein Photoakku, dass er leer ist. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn der zweite frisch geladene Akku nicht schon beim ersten Photo meinen würde, er wäre jetzt schon halb leer.
Mir schwant Schlimmes. Ich habe drei neue Akkus vor der Reise gekauft. Sind alle drei Kapazitätsleichen? Das kann noch heiter werden. 20 Bilder pro Akku.
Auf der anderen Seite des Gunneskallen erheben sich Berge und so wird der Weg. Die Straße ist meist einspurig. Zweimal brettern mir zwei Autos so entgegen, dass mir der Atem stockt.
Ich fange trotz bergauf Treten zum Frieren an. In meinem Kopf taucht die Regel auf 100hm sind ein Grad. Ich will meine Ruhmestat der Gipfelerklimmung in Zahlen genießen. 107m. Wie ernüchternd.
Ich habe mich in Schweden bei diesen Breitengraden gewundert, wo die nördliche Vegetation bleibt.
Hier werde ich jetzt schon bedient. Teilweise sieht es schon so aus wie in Lappland.
Dann erreiche ich den nächsten Fähranleger. Vor 10 Minuten ist die Fähre nach R abgefahren.
Ein genaueres Studium des Fährplanes ergibt, ich kann nach k von dort nach R. Als ich beim Auffahren des Schiffes frage, wird mir gesagt, das sei nicht erlaubt. Ich müsse bis 16:00 Uhr warten. Ich verschlafe die Zeit.
In Lappland hatte ich überall gutes Internet. Hier, obwohl die Gegend besiedelter ist, keines. Handynetz gibt es aber.
Um 16:30 bin ich auf der anderen Seite. Dort werde ich einen Flusslauf hinauf und hinabgeführt. Es ist traumhaft schön. Kurz vor Fure fange ich an, nach Zeltplätzen Ausschau zu halte. Finde aber nichts und lande am Fähranleger. Dort steht die Fähre nach Askvoll, die in zwei Minuten losfährt und nicht in 1 1/2 Stunden, wie der Fahrplan in Rudetal meinte.
In Askvoll angekommen, will ich aus dem Städtchen hinaus, um mir einen Zeltplatz zu suchen. Am Hafen gibt es einen Caravanstellplatz, auf dem man auch Zelte aufstellen darf. Ich lasse mich nicht lange bitten.