9. Tag Hudiksvall – Bergafjärden 101.01km


Ein mühseliger Tag. Die schwedische Hitzewelle bemerke ich gar nicht so richtig. Was mir schon die letzten Tage auffällt, ist heute extrem. Die ganzen letzen Tage weht ein kräftiger Wind (heute leider als Gegenwind). Und dieser Wind kühlt sehr stark. Heute ist es mir deswegen in der Sonne zu heiß, aber im Schatten friere ich. Heute bin ich froh um meine Windstopperweste.Nach Hudiksvall geht es wieder auf eine Erdstraße, die ganz sonderbar genässt ist und mich an die gestrige Baustelle erinnert. Und richtig etwas später wird die Oberfläche zu einer mehreren Zentimeter dicken Pampe. Und irgendwann kommen mir auch eine Raupe und ein Laster entgegen. Es fährt sich schauerlich. Ähnlich wie bei Nassschnee. Meine Winterreifen sind aber zu Hause. Teilweise bleibt nur Schieben. Bei der gestrigen Baustelle schien es sich um eine Generalrenovierung gehandelt zu haben.

Nach dem ich kurz vor der Reise über Schotterstraßen nachgelesen habe, glaube ich, es gibt Erdstraßen und Schotterstraßen. Denn was bei den beschriebenen Baustellen auf die Straße aufgebracht worden ist, hat nichts mit Schotter zu tun, sondern war Erde.

Landschaftlich war der Abschnitt ganz nett. Es sind viele Seen am Wegesrand zu sehen.

Dann geht es auf den Kustenvägen. Es ist eine schmale einspurige Straße der Küste entlang. Vom Meer sehe ich nicht viel, weil es wieder durch Wald geht. Es schimmert nur hie und da durch die Bäume. Dieser Weg ist sehr mühselig zu fahren. Ein fortwährendes Auf und Ab mit der Tendenz einer Steigung.

Irgendwann entdecke ich am Wegesrand ein braunes Schild mit drei Wellenlinien und einer Tasse darauf. Für was ich da entdecke, habe ich kein Wort, weil ich so etwas noch nie gesehen habe. Eine Art Minibrunnen. Ein kleiner Schacht mit Holz abgedeckt. Die Mitte kann man abheben. Dann lässt man eine Schöpfkelle mit flachem Boden zum Wasser mit einer Schur hinab. Der flache Boden ist wichtig, weil die Kelle auf eine Art Schaufel gestellt wird und dann wieder hochgeholt wird. Ich fülle meine Trinkflaschen und trinke selber zwei Kellen. Köstlich!

Ich habe den Eindruck, dass die Bäume kleiner werden und die Straßen schlechter. Ob das das Zeichen ist, dass es immer nördlicher wird?

Die Straßen werden immer welliger und unebener. Nein keine Schlaglöcher. Eher so als hätte man über sie drüber geteert.