Das Fahrrad ist da. Ein Riesenkratzer und vielleicht eine leichte Acht im HR.
Dann ab zum Ticketschalter. Ich will verhandeln ob ich zwei Tage später zurück fliegen kann.
In Schweden wird überall, wo Leute anstehen eine Art Ticketsystem verwendet. 20 Leute vor mir. Jeder Fall dauert länger als 10 Minuten. Nach einer Stunde bin ich trotzdem schon dran, weil viele einfach wieder entnervt gehen. Man verschiebt den Flug.
Noch ein paar Kannebulle gekauft und los geht es.
Ich erfreue mich wieder wie letztem Jahr an den Farben. Leider ist es nicht so kühl. Später lese ich in den Schlagzeilen etwas von einer Hitzewelle. Vor ein paar Tagen gingen bei Harparanda die Temperaturen nachts noch bis fast 0 Grad.
Da ich mich auf der Verbindung Upsalla und Norrtälje befinde ist es teilweise sehr betriebig. Nach Norrtälje wird es ruhiger aber auch nicht so richtig. Ungewohnt.
Die Landschaft ist am Anfang sehr weit und sanft gewellt. Auch die Felsen, die letzes Jahr ein wichtiger Bestandteil der Landschaft waren fehlen. Aber zur Küste hin tauchen sie wieder auf. Es wird wieder „vertraut“. Leider auch die Eierkartontopographie mit dem permanenten auf und ab.
Ich frage mich während des Fahrens, ob ich einen Schweden verklärenden Blick habe. Ich finde Schweden strahlt Ruhe aus. Eine Rast mache ich auf einer schattigen Friedhofsbank. Ich höre nur das Rauschen des Windes und sitze einfach nur.
Ich bilde mir ein, die Menschen wirken hier weniger angestrengt als Deutsche, wenn ich sie in ihren Gärten sehe. Bei Deutschen fällt mir Schweratmigkeit ein.
Vor Norrtälje fahre ich durch ein Dorf und versorge mich an einer Tankstelle. Gegenüber ein Dorfladen, den ich wegen seines schäbigen Aussehen für aufgegeben halte. Ist er aber nicht. Auch die Tankstelle hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Nicht richtig schlimm, aber ungewöhnlich, für was ich bisher in Schweden gesehen habe.
In Norrtälje besorge ich mir im Intersport eine Gaskartusche und finde kurz danach die Wegweiser des Cykelsparets.
In Sandviken gehe ich auf den Campingplatz.