Ich begebe mich sehr früh in die Stadt, um ohne all zu viele Touristen photographieren zu können.
Mein Weg führt als erstes zum Bahnhof. Zeitungen einkaufen. Beeindruckend ist, dass ich dort sogar deutsche Fachzeitschriften von geringer Auflage bekommen könnte. Wenn ich da an den Berliner Hbf denke.
Dann laufe ich durch die „gamalan stan“. Sehr schön, aber extrem touristisch genutzt. Ich habe keinen einzigen Supermarkt entdeckt, außer in der Station T-Centralen beim Ausgang auf den Vorplatz des Kultuhuset.
Es wird überall gebaut. Ich weiß nicht, ob gerade Stockholm etwas umgebaut wird, weil sogar eine U-Bahnlinie unterbrochen ist, oder ob man halt alles im Sommer machen muss, weil im Winter rein gar nicht bauen kann. Zum Photographieren ist die Situation nicht gerade ideal.
Dann geht es zum Vasamuseum. Dort steht ein schwedisches Kriegsschiff, das im 17. Jhd. gesunken ist und ca. 1960 geborgen wurde. Das Holz ist extrem gut erhalten. Man erkennt bei den Schnitzereien die kleinsten Details.
Dann begebe ich mich zum Skansen. Ich will dorthin, weil Nils Holgersson dort war. Ein Gemisch aus Freilichtmuseum und Zoo. Da ich schon einige Freilichtmuseen in Skandinavien gesehen habe, fängt es sich für mich zu wiederholen an.
Der Zoo ist ein Kinderparadies. Kinder können sehr lange ein Gehege beobachten, ob sich etwas tut. Man kann sich einige skandinavische Tiere ansehen. Rentiere sind schöne Tiere. Elche sind irgendwie knuffig.
Dann gehe ich in das nordische Museum. Man kann sich die Entwicklung von Einrichtungsgegenständen in Schweden ansehen. Teilweise interessant, teilweise langweilig.
Es gibt eine Abteilung zu den Samen. Eine aus Rassengründen unterdrückten Minderheit. Und das mit den Rassengründen ist so gemeint, wie an das, was es erinnert. Es gab in Schweden ebenfalls ähnliche wissenschaftliche Strömungen, die Grundlage für den Rassenwahn der Nazis war. Wie die Diskreminierung der Samen aussah, geht aber aus der Ausstellung nicht hervor.
Dann mache ich noch eine Fahrt auf einem der Touristenboote. Kungsholm Runt. Enttäuschend! Mir wird immer wieder erzählt, was früher am Ufer gestanden hat, wo jetzt aber ein Wohnsilo zu sehen ist.
Danach geht es zurück zum Campingplatz.