Ich fahre los und kürze an einigen Stellen ab. Ich überlege mir, ob ich nicht dem Tipp des Bikelineführers befolgen soll und diesen Teil der Strecke mit dem Zug zu überbrücken. Zum Glück tue ich es nicht. Auf der Karte sieht es aus als müsse man durch endlose Vorstädte fahren. Dem ist nicht so. Ich fahre quasi durch ein Naherholungsgebiet am Meer. Mir gefällt es.
Dann bricht Panik aus. Ich kann die Streckenführung auf der Karte nicht mit der Wirklichkeit in Einklang bringen und ich befürchte mich im Wald total verfahren zu haben. Nach einigem hin und her komme ich darauf, dass ich ganz genau an meinem Abzweig zum Flughafen stehe.
Wie gesagt, ich habe die SD-Karte mit meinen GPS-Tracks zu Hause liegen lassen. Ich habe keine Karte. Aber ich finde von diesem Punkt aus dem Gedächnis den Weg zum Flughafen problemlos wieder.
Am Flughafen fährt auch gleich ein Zug nach Malmö. Die Züge nach Malmö fahren immer am Gleis 1 ab.
Bei meiner Pause lese ich die Zutatenliste der dänischen Würstchen. Sie ist auf Schwedisch und Dänisch. Bei weitem nicht so ähnlich wie ich dachte. Vielleicht hätte ich mit meinen paar Schwedischbrocken in Dänemark sparsamer sein sollen.
Die Beschilderung ist gewöhnungsbedürftig. Sehr sparsam und unerwartet. Was mich wundert, weil ich die Strecke schon mal in Gegenrichtung gefahren bin. Ich erinnere die Strecke ruhiger und lieblicher.
Hie und da scheint die Sonne und weil es auf Abend zugeht, entsteht das Licht, was ich in Skandinavien so liebe.
Ich entscheide mich bis Trelleborg zu fahren. Ich habe Rückenwind und genieße diesen nach den zwei Tagen Gegenwind ausgiebig.
Am Abend beginne ich Nils Holgersson zu lesen. Es steht da etwas vom flachen Skåne. Ich werde es morgen feststellen.