Als ich in Burnham Thorpe zusammenpacke, fängt es zum regnen an. Aber es wird trotz alledem wettermäßig eher ein schöner Tag. Bis King’s Lynn ist es ein stetes auf und ab. Nicht gerade familientauglich.
In King’s Lynn ist an mehreren Stellen die Markierung allem Anschein nach absichtlich zerstört. Ich verfahre mich, komme aber dabei an einem Supermarkt vorbei. Ich schaffe es wieder nicht mir Chips mit Essig zu besorgen, denn ich entdecke Chips mit Pfefferminzgeschmack.
Ich muss sagen, die schmecken mir. Der Pfefferminzgeschmack zu den salzigen Chips könnte etwas kräftiger sein. Könnte eine Art Lieblingssorte werden.
Nach King’s Lynn geht es flach dahin. Die Landschaft ist grausam langweilig.
Später probiere ich Blaubeersaft. Die Engländer haben ja das gesunde Essen entdeckt. Auf den Lebensmittelpackungen ist vermerkt, wie gesund oder ungesund das Nahrungsmittel ist. Der Blaubeersaft protzt werbemäßig mit all seinen gesunden Eigenschaften. Irgendwo steht klein gedruckt: „Nicht geeignet für Kinder unter drei Jahren.“
In Wisbech durchfahre ich das Zentrum kurz nach Ladenschluss. Ich sehe keine einzige dünne Frau. Alle schwanken zwischen sehr dick und Adipositas? Bei manchen wartet man regelrecht auf die Gelenkschäden. Ich erwähne diese Beobachtung, weil mir schon den ganzen Tag auffällt, dass die Männer eher dünn sind und die Frauen extrem zum Übergewicht neigen. Deutlich mehr als in Deutschland.
Mir wird auch eine andere Sache deutlich. Der Mangel an Rastmöglichkeiten und der Mangel an Abfallkörben. Ich bin gewohnt ziemlich schnell ein Stückchen Wiese oder Wald für eine Rast zu finden. In England geht das nicht. Die Landowner nutzen das Land sehr intensiv. Es gibt kaum Wiesen und kaum Wald. Es gibt auch keine Feldwege wie in Deutschland. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob eine Farm ein zusammenhängendes Stück Land ist. Aber dies würde die Art des Landschaftverbrauches und das Fehlen von Feldwegen erklären.
Es gibt auch eklatant wenige Sitzbänke. Ich bin an einem Flussufer entlang gefahren. In Deutschland fände man massenhaft Bänke. In England keine einzige.
Um meine These der wenigen Abfallkörbe zu überprüfen, will ich messen, wie lange ich brauche, um meinen Pausenmüll loszuwerden. Nach 10 km gebe ich auf und entledige mich der Sachen, indem ich eine private Mülltonne missbrauche.
Die Gärten hier sind meist wunderbar gepflegt. Viele Farmen sind innerhalb ihrer Zäune und Hecken wahre Schmuckstücke. Ähnlich ergeht es mit dem Campingplatz in Fleet Hargate. Innerhalb des Zaunes sehr hübsch. Man möchte gar nicht über den Zaun hinausschauen.
Aber hinter dieser Grenze wirkt das Land verlottert.
Ich muss sagen ich finde die Ebene nach King’s Lynn eher hässlich.