Ich komme ziemlich flott zum Flughafen. Vielleicht nicht unwichtig zu wissen, zum Bezahlen der Fahrradgebühr werden von Icelandair nur Kreditkarten akzeptiert. Kein Bargeld, keine EC-Karte.
Nicht die Iclandair fertigt ab, sondern ein Frankfurter Sicherheitsunternehmen. Das hat Folgen. Als ich mein Fahrrad abgebe, werde ich aufgefordert, die Luft abzulassen. Aber ich habe gerade eine Mail von Icelandair in der Hand, in der die Bedingungen für den Fahrradtransport stehen. Also die Luft kann drinbleiben.
Beim Boarding geht bei mir ein Alarm los. Der Sicherheitsbeauftragte hätte gesagt, die Luft müsse doch raus. Mir würde das Rad an die Gangway gebracht, damit ich die Luft ablassen kann.
Die Businessclass wird als erstes zum Flugzeug gebracht. Ich darf/soll mit, um die Luft abzulassen.
Mein Aufruf dazu ist auch etwas kurios. Man ruft mich als der Radfahrer, der schon weiß auf. Dann wird die Info nachgeschoben. Keine Namensnennung wegen der Datenschutzgrundverordnung. Die Halle lacht.
Landend fällt mir auf, dass die „Grünflächen“ des Flughafens kein ebenes, grünes Gras wie bei anderen Flughäfen sind, sondern eine wellige bemooste Fläche. (Im Nachhinein weise ich jetzt, es handelt sich um bemoostes Lavageröll.)
Nachdem ich mein Fahrrad zusammengebaut habe, geht es zum nahegelegen Supermarkt.
Das Angebot ist mager. Ich hätte für einen der höchsten Lebensstandards der Welt mehr erwartet. Das Angebot erinnert mich an Skandinavien und UK zugleich. Die Preise lassen mich die Luft anhalten.
Auf dem Campingplatz sehe ich nach dem Wechselkurs und atme erleichtert auf. Meine 20 Euro werden zu 13.
Auf den 10 Kilometern zum Campingplatz macht mir der Wind klar, was auf mich zukommen könnte. Ist Island eine Nummer zu groß für mich?