Ich fahre los und lande gleich auf Asphalt. Es ist ein wunderbar angenehmes Fahren. Das Wetter ist wieder gut, die Farben sehr angenehm. Die Ansichten sind auch sehr angenehm. Angenehm ist das Wort, welches ich an diesem Tag sehr häufig benutze. In Agger, ich glaube mich schon längst im Landesinneren, sehe ich schon von Ferne eine Brücke und denke mir, ich werde einen Fluss überqueren. Doch als ich am Ufer des vermeintlichen Flusses bin, stellt sich fast wieder Meeresstimmung ein. Ich bin, so glaube ich, kann man sagen, an einem Fjord gelandet.
Ich komme wieder auf einen Feldweg oder wenn man so will, einen Schotterweg. Er ist aber nicht so unmöglich zu fahren wie die Wege am Westküstenweg. Im Laufe des Tages entwickelt sich der Verdacht, dass vielleicht am Westküstenweg die Wege besonders grob und übermäßig geschottert werden, damit die Gravelbikes kommen. Denn heute sehe ich nur Wege mit feinerem und deutlich weniger Schotter.
Den Rest des Tages verbringe ich auf einem Bahnradweg. Der große Unterschied zu den deutschen Bahnradwegen ist, dass dieser Weg nicht asphaltiert ist, sondern eine feldwegartige Oberfläche hat.
Sie ist nicht richtig fest, sie ist aber auch nicht weich und ist erstaunlich wenig geschottert. Am Anfang finde ich es noch angenehm zu fahren. Aber gegen Ende merke ich doch, es zehrt ein wenig an den Kräften.
Dieser Bahnradweg ist sehr angenehm zu fahren, denn er erlaubt einem viele Aussichten und Seitensichten. Gegen Ende erinnert mich dieser Bahnradweg an die englischen Bridleways. Immer mehr Bäume und Büsche am Wegesrand verhindern die Sicht in das Land. Vielleicht ist es Absicht, denn die Landschaft wird immer agrarischer und normaler.
Kurz vor dem Shelterplatz steht ein Bikepacker, der anscheinend in die falsche Richtung will. Ich spreche ihn an, ob er zu dem Shelter will? Er bejaht, aber er will zuerst in die Stadt und einkaufen. Wie denn der Weg dahin wäre? Gut oder schlecht? Ich sage ihm, 300 Meter Schotter, dann Asphalt. Er ist enttäuscht, gute Wege wären Schotter. Ab und zu finde ich diese Gravler etwas eigenartig.