Seitdem ich in Niedersachsen bin, fallen mir immer wieder bestimmte Verkaufsautomaten am Wegesrand auf. Frische Eier! 24 Stunden an 7 Tagen „Frische Eier“. Es muss furchtbar wichtig sein, in dieser Gegend Eier zu haben. Auch heute auf dem Parkplatz des Supermarktes eine Eierverkaufsmaschine.
Auf meiner Karte ist ein großflächiges Naturschutzgebiet eingetragen. Ein paar Kilometer weiter erfahre ich, dass ich das UNESCO-Biosphäre „Flusslandschaft Elbe“ durchfahren habe. Erstaunlich daran ist, es sind stinknormale Felder. Auch hier fällt auf, dass die Felder wieder größer sind als am westlichen Ufer der Elbe. Weiter fällt mir wieder wie gestern auf, dass anscheinend auf westlicher Seite mit der Natur pfleglicher umgegangen worden ist als auf östlicher Seite.
Ich sehe auf östlicher Seite eine „Dannenberger Straße“. Ich frage mich, seit wann heißt die Straße so? Auch schon zu DDR-Zeiten?
Mit der Landschaft kommt es nicht ganz so schlimm wie gestern. Aber eine Sache ist doch sehr verblüffend. Ich bleibe im Radroutensystem. Den OpenStreetMap-Kategorien zufolge fahre ich regionale Radrouten. Solche Radrouten haben immer einen touristischen Anspruch. Aber ich fahre permanent an gut ausgebauten Landstraßen oder Radwegen von Landstraßen entlang.
Zu den Radwegen ist noch etwas kritisch zu sagen. Viele Landstraßen haben auf beiden Seiten Bäume. Also sind diese eigentlich, egal wie die Sonne steht, beschattet. Die Radwege wurden nachträglich außerhalb der Alleen gebaut, und man muss teilweise je nach Sonnenstand in der platten Sonne fahren. Heute hat es leider 30 Grad.
Am Anfang finde ich es teilweise noch ganz schön, aber ich warte auf Besseres, was selten kommt. Nur zwei Dinge sind mir sehr positiv ins Auge gestochen. Ein Naturschutzgebiet, welches riesengroß ist und eine Erdstraße. Erdstraße bedeutet jetzt nicht einen Feldweg, sondern eine Landstraße, die eine Erdstraße ist.
Das Naturschutzgebiet hat den Namen „Fischteiche in der Lewitz“. Man kann einige Kilometer durch dieses Naturschutzgebiet fahren. Es ist eine Mischung aus einer Auen- und Weidelandeschaft. Es ist alles grün. Mit dem blauen Himmel ist es einfach nur schön.
Heute bemerke ich meine Grünfixierung. Sobald die Landschaft grün ist, stört mich eigentlich kaum, dass ich an Landstraßen entlangfahren muss. Aber sobald diese Getreidefelder auftauchen, die alle gelb sind, dann befällt mich Missmut.
Am Abend sehe ich dann für meine Verhältnisse eine extreme Konzentration von Windkraftanlagen. Teilweise stehen zig Windräder zusammen. Erstaunlich ist, dass nur einige sich bewegen. Die anderen stehen still und sind nicht einmal in dieselbe Richtung ausgerichtet.