3. Tag Witzenhausen – Kassel – Frankfurt 34 km

Ein verrückter Tag. In Witzenhausen fahre ich zu dem Fahrradladen, der im Netz riesengroß ausgesehen hat. Doch dieser Laden erweist sich als sehr klein und hat fast nur E-Bikes. Deswegen entscheide ich, ab nach Kassel. Ich warte nicht auf die Öffnung.

In Kassel fahre ich erst zum BOC. Man hat dort kein Kettenblatt, aber ich sehe ein paar Kurbeln. Weil aber ein Shimano Service Store in der Nähe ist, fahre ich erst einmal zu diesem. Man hat kein Kettenblatt, keine Kurbel. Auch keine Werkstatt. Also zurück zum BOC und eine Kurbel gekauft. Ich frage extra nach, ob ich das Kettenblatt ausbauen könnte. Man bejaht. Aber als ich die Kurbel auspacke, stelle ich fest, alles vernietet.

Ich gebe die Kurbel zurück. Die Kette springt jetzt nicht nur ab, wenn ich auf den zwei größten Ritzeln fahre, sondern auch auf Ritzel drei. Ich begreife und ahne, ich muss nach Hause, um an meiner Kurbel zu feilen. Mein kleines Mountain-Goat-Blatt muss näher an das mittlere Kettenblatt. Das zweimalige Dazwischenrutschen der Kette zwischen die beiden Kettenblätter, scheint das mittlere Kettenblatt unglücklich beschädigt zu haben.

Der Zug berührt vor Frankfurt Gegenden, die ich vor zwei Tagen abgefahren habe. Ein deutlich anderer Eindruck. Sehr viel gelb und schon abgeerntet. Vor zwei Tagen sah ich noch deutlich mehr Grün.

In Frankfurt gehe ich zum benachbarten Shimano Service Center. Kein Kettenblatt. Der zweite Laden zwei Blöcke weiter hat ein Kettenblatt. Er hat sogar zwei.

Zu Hause baue ich alles zusammen. Ich lege mir eine andere Kurbel, die kaputt ist, daneben, damit ich das Kettenblatt richtig herum einbaue. Just diese Kurbel baue ich ein. Bzw. ich versuche es. Bloß die Kurbel sitzt unerwartet fest, beim Heraushämmern wird ein Teil der Innenlagerschale zerstört.

Man kennt mich schon im Radladen. Aber man hat auch Innenlagerschalen. Ich bin gerettet.