Ich starte und es geht verhältnismäßig gut voran. Ich denke mir, dass ich mir Zeit lassen kann, weil ich morgen sowieso in Galway bin.
Doch nachdem ich eingekauft habe, merke ich, dass viele Busse an mir vorbeifahren. Deswegen nehme ich nicht die Route die Küste entlang, sondern die des EV1. Es geht eine einspurige Straße mehr oder weniger steil bergauf. Es rasen Traktoren an mir vorbei, und auch erstaunlich viel Autos. Ich dachte, dass die Touristen an der Küste entlang fahren würden. Irgendwann bin ich so entnervt, dass ich entscheide, ich verschwinde vom EV1.
Ich schaue mir die Karte an, und frage meine Navigation. Und stelle fest, ich könnte es heute bis nach Galway schaffen, oder irgendwo davor wild campen. Die Gründe sind, mir geht der Verkehr allmählich doch gewaltig auf den Wecker. Er stresst nur. Das Wetter verspricht auch nicht sehr schön zu werden. Der Wind, der mich heute früh im Zelt erschreckt hat, weil im Landesinneren das Zelt flatterte, wie vor ein paar Tagen direkt am Meer, sieht im Wetterbericht wie Gegenwind aus.
Aber letztendlich hilft er mir sehr häufig, sodass ich doch relativ früh im Galway ankomme. In Galway quält ich mich durch die Stadt, stehe im Stau, und beschließe, ich will so schnell wie möglich nach Dublin. Wenn ich Glück habe, kann ich sogar den Flug nach vorne buchen. Meine erste Handlung am Campingplatz ist, ich buche mein Zugticket nach Dublin um. In Irland kann man sogar bei einem flexiblen Ticket den Tag der Fahrt ändern.
Ein Vorteil hat meine Abkürzung, ich komme durch den Burren Nationalpark. Ich sehe drei sehr beeindruckende Berge. Ich persönlich, hätte so etwas in einem Science-Fiction-Film als Animation erwartet und nicht real auf dieser Erde. Während ich so fahre, sehe ich eine Mauer, die gerade gebaut wird. Sie wird nicht aus massiven Bruchsteinen gebaut, sondern die Bruchsteine werden an eine Mauer geklebt. Quasi eine irische Attrappe.