Die Bilder habe ich Tags gemacht, als ich die Sache entdeckte, war es vor sechs Uhr und Dunkel.
Rechts oder geradeaus oder wohin?
Mein Begehr war, ich will zum Main und dann weiter nach Höchst. Obwohl ich in der Nähe wohne, komme ich mit dem Rad extrem selten am Eschersheimer Turm vorbei und kenne die Verkehrsführung nicht.
Mein Startpunkt:
Zur Innenstadt geht es geradeaus. Bloß darf, soll man geradeaus? Im Hintergrund Richtung Hauptwache stehen Schilder, die die Einfahrt verbieten. Und sonst weist alles nach Rechts hin.
Bis mindestens Oktober 2021 hat man noch versucht mit den Zusatzeichen Fahrrad-frei zu arbeiten.
Was aber durch die Fahrradstraße, wie im Bild zu erkennen ist, entfernt wurde. War das Straßenverkehrsamt bei dieser Entscheidung beim klarem Verstand und wusste was es tut. Dann hat es damit ein Radverbindung zerstört.
Ebenfalls schien mir nach Rechts zu fahren nicht so klug und ob die Ampel jetzt für geradeaus oder doch nach rechts geschaltet ist, wollte ich nicht im Eigenversuch herausfinden. Also zum Fußgängerüberweg gerolltert und dort rüber.
Bei Imbiss am Turm steht ein Wegweiser, der meint Hauptwache nach Osten zur Bockenheimer Anlage.
Und da steht dann dieser Wegweiser.
Ein sichtbarer Unsichtbarer
Lesen kann man diesen Wegweiser natürlich nicht. Also rüber gerollert.
Man muss auf den Gehweg auffahren, um die Ecke. Erst dann kann man lesen, wo es zurr Hauptwache geht.
Nach Süden. Also bin ich auf dem Bürgersteig weitergefahren, denn der Wegweiser weist dort hin. Aber das ist falsch. Aus zwei Gründen.
- Man darf dort nicht Radfahren, was einem die Grenzen der Grünanlagenkarte klar macht. Eigentlich hätte ich vom Startpunkt bis hierher schieben müssen, den die Grünanlagensatzung gilt nicht und die Gehwege sind für das Radfahren nicht freigegeben. Was aber das Straßenverkehrsamt nicht hindert, die Radwegweisung darüber zu führen.
- Ein weitere macht klar, ich muss zurück auf den Radstreifen.
Wo biege ich indirekt links ab?
Nämlich dieser Wegweiser.
Als erstes sehe ich eine Spur, die zur Seite führt, aber der Pfeil nach Links fehlt. Ist das jetzt die Führung zum indirekten Abbiegen oder nicht?
Aber die Stadt denkt ja mit. Ein paar Meter weiter gibt es eine eindeutige Spur zum indirekten Linksabbiegen.
Wo landet man dann? Am Eingang der Schillerstraße.
Kein Wegweiser.
Aber vielleicht hätte ich davor indirekt links gemusst. Schauen wir mal. Auch kein Wegweiser. Aber das mit dem indirekt Links abbiegen interessiert mich.
Die weiteren Photos habe ich nicht aus der Radfahrerperspektive gemacht, weil etwas zu riskant.
Etwas weiter vorne sieht es noch ganz gut aus.
Nach der Kurve sind aber keine Fahrradspuren zu sehen.
Dreht man sich dann um, sieht man dieses Zeichen:
Auf diesem Bild habe ich im Hintergrund einen Wegweiser entdeckt. Deswegen bin ich noch einmal vorbei und habe mir diesen Wegweiser genauer angesehen.
Dass man diesen Wegweiser von der anderen Seite, wo ich abgebogen bin, nicht sieht, ist klar.
Aber, was wäre gewesen, wäre ich bei der ersten Möglichkeit abgebogen. Hätte ich den Wegweiser gesehen? Nein!
Ich habe die Kamera an den Pfosten des Wegweisers gehalten. So kann man sehen, was man von dem Abbiegebereich sieht. Nämlich gar nichts und damit ist der Wegweiser sehr gut versteckt.
Jetzt drei Zitate von einer Person aus dem Fahrradbüro. Die ersten zwei entstammen der Seite von Radfahren-ffm.de
Nur sichere Infrastruktur bringt mehr Menschen aufs Rad.
Mir persönlich würde ja eine verständliche und klare Infrastruktur schon reichen.
Ich habe schon das Gefühl, dass wir als Stadt Frankfurt Vorreiter in Deutschland sind, was Radverkehrsförderung angeht.
Anderswo soll man noch chaotischer sein? Starke Worte. Oder ist das die Folge, weil man sich als Spitzenreiter glaubt, dass man seine eigene Arbeit nicht mehr hinterfragt und dann so etwas in die Realität entlässt.
Das Zitat kommt aus einer Mail an mich.
Bei der Positionierung der Schilder sind viele Rahmenbedingungen zu
berücksichtigen (Windlast, Schleppkurven von Landwirtschaftliche
Fahrzeuge, andere Schilder oder Ampel dürfen nicht verdeckt werden,
Baulast des Maststandorts etc…). Das hat in der Tat dazu geführt dass
der letztendliche Schilderstandort ein Kompromiss darstellt, und oft
nicht da steht, wo es aus Radverkehrsperspektive geplant und gewünscht war.
Deswegen versteckt man Schilder hinter Häuser.