Wildcampen

Rein rechtlich ist es so, dass Wildcampen in Irland verboten ist. Es gibt zwar einige Beiträge im Internet, die von einer Tolerierung sprechen. Aber man weiß nicht, wer da toleriert. Die Bevölkerung oder die Polizei. Ich möchte nur etwas zu den technischen Aspekten sorgen.

Die Beiträge zum wilden Campen in Irland dürften sich eher auf die Wanderer beziehen. Dort wird sehr häufig davon gesprochen, dass man mindestens 400 Meter Abstand zum nächsten Haus einhalten soll. Das ist, ziemlich schwer in Irland, weil überall vereinzelt Häuser herumstehen. Also es geht meiner Meinung eher darum, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, dass man einen Platz findet, wo man nicht gesehen wird.

Es gibt ein Grundproblem in Irland, fast jedes Land ist eingezäunt und es gibt ein Gate zu dem Land. Diese Gates sind entweder mit Schlössern, Stricken oder gar nicht verschlossen. Ab und zu stehen sie auch offen. Für den Deutschen bedeutet das eigentlich, das darf explizit nicht betreten werden.

Ich weiß bis heute nicht, ob diese Lesart meinerseits richtig ist.  In D verstößt man nur gegen das Waldgesetz. In IRE weiß man nicht so recht, ob man noch gegen ein zweites Gesetz und vielleicht wichtigeres Gesetz verstößt. Mir sagte eine Irre: „You will get away with it.“ 

Wenn dann habe ich mir aber Weiden gesucht, wo ich nicht über das Gate klettern oder einen Strick öffnen musste, sondern nur das Gate öffnen musste. Dank der hohen Hecken, kann man sich dann teilweise ziemlich gut verstecken, ohne von der Straße gesehen zu werden. Aber es ist so, dass man teilweise sehr lange suchen muss, weil der Blickschutz besteht meistens nur zur Straße. Der Blickschutz zu den Farmen oder Häuser, die von den Weiden umgeben sind, der ist sehr schwer zu finden.

Meiner Meinung nach gibt es noch ein zweites Problem in Irland beim Wildcampen. Die Wasserversorgung. Die in Deutschland gern aufgesuchten Friedhöfe sind in Irland keine Lösung. Dort gibt es keine Wasserhähne.

Auf der OpenStreetMap Karte sind so gut wie keine Häuser eingetragen. Also scheint das Land relativ leer zu sein, und man denkt, man könne aus einem Bach Wasser entnehmen. Dieser Eindruck ist falsch, es gibt unzählige viele Häuser und man weiß nicht, wohin sie ihre Abwässer ableiten. Ich bin mit einem Katadyn Befree Filter gefahren, mir war es deswegen teilweise zu heikel, Wasser zu entnehmen.

Es kommt aber auch hinzu, dass die Vegetation in Irland deutlich dichter ist, als man es in Deutschland kennt. Es gab sehr viele Wasserläufe, die ich gehört habe, aber nicht gesehen.

Also vom Geräusche hätte ich gesagt, das Bächlein ist vielleicht ein Meter weit weg von mir. Aber ich konnte keine Wasserfläche sehen. Wenn ich dann das Bächlein doch entdeckt habe, lag es teilweise so tief im Boden und/oder das Gestrüpp war so dicht, dass ich nicht ohne Gefahr für meine Kleidung und Haut an das Wasser gekommen wäre.

Ich habe eigentlich nur zwei Mal Wasser geschöpft. Wasser Gekauft habe ich fünf Mal gekauft.

Wasser gibt es in Supermärkten zu kaufen. Es gibt meist 5-Liter-Kanister, die teilweise unter einem Euro kosten. Wer ist mit Wasserfilter wagen will, sollte darauf achten, dass er einen geeigneten Wasserfilter mitnimmt oder so etwas wie Mikropur.

 

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