„Legal, illegal, scheißegal“ Straßenverkehrsamt Frankfurt
In der Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) steht:
Lässt sich ein Radfahrstreifen nicht verwirklichen, ist die Anordnung eines Schutzstreifens zu prüfen. Ergibt die Prüfung, dass die Anordnung eines Schutzstreifens nicht möglich ist, ist die Freigabe des Gehweges zur Mitbenutzung durch den Radverkehr zu prüfen. Zum Gehweg vgl. zu Zeichen 239.
Und was haben wir da rot und leider nicht so richtig breit links im Bild? Ich spare mir die Antwort.
Man könnte sagen: „Super die Stadt missachtet Regeln zum Vorteil der RadfahrerInnen.“ Da möchte ich fragen, möchte man wirklich einen Staat, der seine eigenen Regeln missachtet zum Wohl einer bestimmten Gruppe. Das ist doch eher das Kennzeichen von Bananenrepubliken.
Aber was ich mich frage: „Missachtet die Stadt die Regeln wirklich zu Gunsten der Radfahrer oder eher aus Faulheit, Desinteresse? Oder vielleicht kennt sie diese gar nicht?
Aber das obige Bild war ein Beifang auf dem Rückweg.
Ein verdeckter Wegweiser
Man kann den Wegweiser doch wunderbar sehen. Oder? Und doch auch lesen? Das Perfide an diesem Wegweiser ist, man muss zu ihm vorfahren, und dann für die Strecke zur Innenstadt zum Radstreifen auf der Straße zurückfahren.
Stopp! Nicht fahren, schieben! Ein kleiner Blick in die Grünanlagengrenzen. Da ist keine Grünanlage und aber auch kein Gehweg, der für Radfahrer frei gegeben wäre. Also muss man absteigen.
Mal wieder ein Zitat aus dem Handbuch der Radwegweisung Hessen Seite 54:
Die Qualität der Radwegweisung können Sie nur über regelmäßige und standardisierte Kontrollen feststellen. Die Prüfung des Radwegweisungsnetzes ist mindestens einmal jährlich erforderlich.
Noch ein verdeckter Wegweiser
Leider nachdem die Blätter gefallen sind, nicht so eindrucksvoll versteckt wie sonst.
Ein verbogener Wegweiser
Eigentlich schaut der Wegweiser auf den ersten Blick ganz in Ordnung aus. Also abgesehen davon, dass dieser schief aufgestellt worden ist. Aber warum schließen, die zwei Wegweiser nicht flächig oder bündig ab? Mal genauer hinschauen.
Die Befestigungsschelle des unteren Wegweisers nach links müsste genauso ausgerichtet sein, wie des oberen. Ergebnis der Wegweiser deutete – wahrscheinlich schon bei der Montage – in die falsche Richtung und irgendjemand muss den Wegweiser dann hingebogen haben.
Und wieder mein Problem, wie kommt es zu so einer falschen Montage. Okay so etwas kann passieren. Aber mal wieder Handbuch der Radwegweisung Hessen Seite 43:
Nach Abschluss der Montage muss diese abgenommen und protokolliert werden.
…
Wichtig bei der Abnahme ist die digitale fotografische Erfassung aller Standorte aus allen Fahrtrichtungen.
Die Aufstellung der Wegweiser ist seit März abgeschlossen. Seitdem ist niemanden aufgefallen, dass auf den Abnahmephotos aufgefallen, dass an dem Wegweiser etwas nicht gestimmt hat. Oder repariert die Stadt ihre Wegweiser durch Verbiegen? Und das nehme ich der Stadt wirklich übel, dass ich das Mittlerweile für sehr wahrscheinlich halte.
Vielleicht kommt die Stadt aber bei der Menge der fragwürdigen Wegweiser nicht hinterher. Was aber dann auch nicht für ihre Kompetenz spricht. Denn das müssen dann ziemlich viel falsch montierte Wegweiser sein.
Ein verdrehter Wegweiser
Eigentlich ist mir der Wegweiser aufgefallen, weil wenn man Richtung Bockenheim folgen will, in die Taunusanlage gewiesen wird, aber man sich eigentlich wesentlich westlicher halten müsste, um in die Bockenheimer Landstraße zu kommen.
Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, der komplette Wegweiser ist verdreht. Ich habe versucht den Wegweiser zurecht zu drehen. Keine Chance. Meine These, der ist so falsch aufgestellt worden. Weiß man aber, wie der Wegweiser ausgerichtet sein müsste (30 Grad im Uhrzeigersinn), dann stößt man auf zwei weitere Wegweiser auf dem Opernplatz.
Alle Wege führen zum Hauptbahnhof
Dort stehen zwei Wegweiser. Der erste Wegweiser. Demnach sollen wir nach links in die Straße Taunusanlage abbiegen. Wenn da nicht der zweite Wegweiser gleich daneben wäre.
Tritt man ein paar Schritte nach links, dann sieht man auch einen Wegweiser zum Hauptbahnhof. Soll man jetzt in die Bockenheimer geradeaus oder ist das der dezente Hinweis in die Straße Taunusanlage und der erste Wegweiser meint eigentlich, man soll umkehren und in die Anlage Taunusanlage fahren? Ich verstehe nicht, was man uns sagen will.
Mal ein korrekt aufgestellter Wegweiser
Y-Gabelung und geradeaus
Das sind die Zwischenwegweiser die ich liebe. Soll man halblinks oder halbrechts fahren?
Ab und zu hilft es den anderen Zwischenwegweiser am selben Pfosten zu betrachten. Also schauen wir mal nach.
Und jetzt brauchen wir eine Karte.
Damit diese Zwischenwegweiser Sinn ergäben, müsste man sie austauschen. Dann würde man Richtung Norden auf den Wegweiser bei Marker 1 zu fahren und die richtige Richtung Richtung Süden fahren. Aber so, schauen wir, was auf uns zu kommt.
Wie geht es weiter?
Also ich bin mutig nach rechts gefahren und landete bei Marker 1 und sah keinen Wegweiser. Also zurückgefahren und mich halblinks gehalten und bei Marker 2 gelandet.
Mancher wird sagen, warum bist Du nicht gleich nach Links. Weil ich etwas zeigen wollte. Wir fahren auf den Marker 2 zu. Wir sehen teils vom Baum verdeckt einen Radwegweiser.
Der nicht sichtbarer wird, wenn man ihm näher kommt. Bloß auf dem steht kein Hauptbahnhof. Dazu muss man aber über die Straße fahren.
Ich drehe mich nach Links. Und sehe einen Zipfel eines Radwegweisers.
Wenn man etwas nach vorne fährt und sich den Hals verrenkt, dann sieht man endlich: Hauptbahnhof!
Weil ich davon ausgehe, dass diesen Wegweiser die wenigsten entdecken, bin ich weiter zum Theater gefahren.
Folgt man dem rechten Weg, geht es bei Kaiserstraße (Marker 1) nicht weiter. Auf den ersten Blick kein Wegweiser.
Wenn man aber nach links um die Ecke fährt und wendet, dann kann man endlich diesen Wegweiser sehen.
Folgt man von der Taunusanlage den linken Weg, ereilt einen ein anderes Versteckspiel. Ein Wegweiser gut sichtbar hinter einem Baum gestellt.
Also um die Ecke fahren und stehen bleiben, lesen.
Falls man diesen Wegweiser verpasst, wird man von einem weiteren Wegweiser auf dem Theaterplatz gerettet. Einfach schief aufgestellt.
Ein Zitat von einer Seite des Landes Hessen, auf welcher das Handbuch Radwegweisung Hessen empfohlen wird.
Eine gute Radwegweisung wird von allen verstanden, funktioniert im „Vorbeifahren“ und ersetzt bereits vielerorts die oft mühsame Orientierung mittels Karten. Wer mit dem Rad unterwegs ist, weiß eine verlässliche Beschilderung schnell zu schätzen.
Sind die Radwege in Ihrer Kommune bereits intuitiv befahrbar? Erkennen die Radfahrenden, wie sie zum nächsten Bahnhof, in die Ortsteile und Nachbarorte kommen und haben auch Fernziele im Blick? Nein? Dann ist das Handbuch zur Radwegweisung in Hessen genau das Richtige für Ihre Kommune!
Oder aus dem Vorwort des Handbuches:
Diese Wegenetze benötigen eine konsistente und verständliche Wegweisung
Um noch einmal zur ersten Überschrift zu kommen. Ich würde sagen, dem Straßenverkehrsamt ist Qualität scheißegal, falls es weiß, dass es so etwas wie Qualität gibt.